Abenteuer EuroCup


FCK Rolling Devils Reisen nach Sarajevo – Der stärkste Gegner kommt aus Stockholm

Noch ein Tag, dann starten die Rollstuhlbasketballer der FCK Rolling Devils erstmals in ihrer Geschichte in einem europäischen Pokalwettbewerb. Der Zweitligist wurde in der EuroLeague 3 in die Vorrundengruppe C gelost, die am 8. und 9. März in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo ihre Spiele austrägt.

Zehn Jahre nach dem letzten Auftritt der Fußballer, die im Oktober 2003 in der ersten Runde des Uefa-Pokals an FK Teplice scheiterten, vertritt wieder eine Mannschaft die Farben des 1. FC Kaiserslautern auf internationalem Parkett. Möglich gemacht wurde dies durch den Verzicht mehrerer Bundesligisten. Die Rolling Devils hatten sich vorsorglich um den dem Deutschen Rollstuhlsportverband zustehenden Startplatz beworben und bekamen den Zuschlag. „Das ist vor allem für die jungen Spieler natürlich noch einmal ein besonderes Highlight“, sagt FCK-Trainerin Christa Weber, „sie können sich auf europäischem Top-Niveau beweisen“.

Auch wenn es für den Verein absolutes Neuland ist, so weisen doch einige Spieler Eurocup-Erfahrung auf. Mit Sascha Gergele, Joachim Schermuly, Ralf Schwarz, Sebastian Spitznagel und Kapitän Klaus Weber standen gleich fünf Akteure in der von Ehefrau Christa gecoachten Mannschaft, die 2001 mit der SGK Heidelberg den Willi-Brinkmann-Cup gewonnen hat. So gibt die Trainerin der rollenden Teufel als Ziel auch den Gruppensieg aus. Denn nur der jeweils Erste der drei Vorrundengruppen qualifiziert sich für den Ende April im spanischen Mideba ausgetragenen Challenge Cup.

Kein einfaches Unterfangen für den Zweiten der Zweiten Bundesliga Süd. Denn mit dem schwedischen Meister Akropol Norrbacka HIF und EMV Villefrance Meyzieu (Frankreich) warten zwei starke Gegner auf Kaiserslautern.

Norrbacka, in der Hauptstadt Stockholm beheimatet, ist schwedischer Rekordmeister und gewann 1981 die höchste europäische Trophäe, den Champions Cup. In der laufenden Saison liegt das Team nach 15 Spielen mit 13 Siegen und zwei Niederlagen gleichauf mit den Norrköping Dolphins auf Platz zwei der höchsten schwedischen Liga. Für Christa Weber sind die Skandinavier der stärkste Gegner, hat Norrbacka doch einige Nationalspieler in seinen Reihen. Meyzieu, im Departement Rhône gelegen, führt die Zweite französische Liga, die Division Nationale B, verlustpunktfrei an.

Als schlagbar schätzt Weber Gastgeber KKK Sarajevo und den Auftaktgegner Danube WBC aus Serbien ein.

Die Anreise nach Bosnien-Herzegowina erfolgt in zwei Etappen. Vier Teammitglieder fliegen bereits mittwochs, da für den Donnerstagabend ein offizielles Meeting für die Trainer angesetzt ist. Der Rest der Mannschaft startet am Donnerstag von Frankfurt aus. Kosten fallen für die Spieler keine an, die Rolling Devils werden vom FCK und anderen Gönnern finanziell unterstützt.

Nicht dabei sein werden in der Ramiz-Salcin-Halle David Osche und Yuki Ito. „In europäischen Wettbewerben dürfen Nichtbehinderte nicht eingesetzt werden“, erklärt Weber.

Auch aus diesem Grund hatten die Rolling Devils Schwarz und Schermuly verpflichtet. Mitreisen kann auch Lukas Jung, dessen eigentlich zu diesem Zeitpunkt stattfindende Zwischenprüfung um eine Woche verschoben wurde.

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Eurocup

Unterschieden wird zwischen der Vorrunde und den Finalrunden. In der Vorrunde werden die teilnehmenden Mannschaften auf drei Wettbewerbe verteilt, die EuroLeague 1, 2 und 3. In insgesamt zehn Gruppen wird diese Vorrunde ausgespielt. Dabei sind vereinfacht gesagt die stärksten Mannschaften Europas in der EuroLeague 1 zusammengefasst, die Schwächeren in League 2 und 3. Danach werden die Finalrunden ausgespielt. Davon gibt es insgesamt vier. Jeweils acht Mannschaften kämpfen um den Pokal. Der wichtigste ist der Champions Cup, vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Neben dem Ausrichter und dem Titelverteidiger, dem RSV Lahn-Dill, qualifizieren sich noch sechs Mannschaften aus der EuroLeague 1 dafür. Für den André-Vergauwen und Willi- Brinkmann-Cup qualifizieren sich Teams aus EuroLeague 1 und 2. Die Rolling Devils wollen in die Finalrunde um den Challenge Cup. Neben dem Ausrichter und vier Drittplatzierten aus der EuroLeague 2 dürfen aber nur die Gruppensieger aus der EuroLeague 3 dorthin fahren. Deswegen müssen die Rollstuhlbasketballer des FCK am besten auch alle Spiele gewinnen.

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